Apl. Prof. Dr. habil Benjamin Ortmeyer / ErziehungswissenschaftenBenjamin Ortmeyer leitete bis 2018 die Forschungsstelle NS-Pädagogik. Er plädierte für eine verpflichtende Einbeziehung der NS-Zeit in das Studium. In mehrfach wiederholten zweisemestrigen Vorlesungen über die „NS-Verbrechen, die NS-Ideologie, die NS-Pädagogik und die Wirkungen nach 1945" hat er dafür eine Grundlage geschaffen. In der Forschung hat er vor allem Mythen und d Pathos bekannter Erziehungswissenschaftler durch die Dokumentation ihrer Nazi-Schriften und ihre Karriere nach 1945 durchbrochen, etliche Schulen (Peter Petersen, Eduard Spranger) mussten umbenannt werden. Er kämpfte gemeinsam mit dem AStA für Aufklärung über die NS-Zeit der Goethe-Uni. Unvergessen für viele blieb auch seine Vorlesung ADORNO-FREUD-MARX, die auf der Homepage des AStA dokumeniert ist.
Eine zentrale These eines Ideologen des NS-Regimes namens Hans Schemm war: „Nationalsozialismus ist angewandte Biologie." Das war eine Art ideologisches Programm mit Hintergrund und praktischen Folgen. In der Veranstaltung (Vortrag mit Diskussion) zu dem Thema Eugenik und NS-Euthanasie –Ideologie der Biologen und Rassisten als Grundlage des Sterilisation- und Mordprogramms des NS-Regimes gegen die sogenannten „Erbkranken" wird zunächst auf die philosophische Bedrohung durch Platon, Aristoteles, Luther und Nietzsche eingegangen, um im nächsten Schritt die verbrecherische Ideologie damals bekannten Naturwissenschaftler: W. Schallmeyer / K.Bindung / A. Hoche / E. Fischer / F. Lenz H.K. Günter) vor 1933 zu erläutern. Der folgende Schwerpunkt geht über die Rolle der „Hilfsschule" zur „Auslese" der brauchbaren /und unbrauchbaren) Kinder weiter bis zur Darstellung der Etappen der Ermordung in der NS-Zeit. Dabei wird auch die Rolle von Verschuer und Mengele an der Goethe-Universität nicht ausgespart. Die Diskussion über aktuelle Entwicklung durch einige Beispiele (etwa „Sozialverträgliches Frühableben") wird abschließend eröffnet.
